SG Helmbrechts/Münchberg HANDBALL MÄNNER Landesliga/Nord vom Samstag, 23. Okt. 2021 - 20:00 Uhr




HANDBALL            MÄNNER            LANDESLIGA/NORD

SV Michelfeld - SG Helmbrechts/Münchberg            29:23            (15:11)

SG Helmbrechts/Münchberg
Behrens, Hurt (Tor);
Kalas (3), Panzer (4), Aust (5/5), Reif (3), Merz, Peetz (1), Lad (6), Troßmann (1), Gmach, Roßner.

Schiedsrichter: De Angelis/Gröner (Rothenburg o.d. Tauber)

Zuschauer:   300

Zeitstrafen: je 5

Siebenmeter: SV 4/2; SG 5/5.

Spielfilm: 2:0, 4:2, 4:4, 8:6, 12:7, 14:8, 15:11 (HZ); 16:14, 20:15, 22:20, 26:21, 29:23.


Bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall. Die Niederlage beim bis dato noch sieglosen Schlusslicht der Liga könnte dies zumindest auf den ersten Blick so bestätigen. Doch diesmal müssen die Faktoren mit bewertet werden, die Grund und Auslöser dieser schon fast peinlichen Niederlage waren und sind.

Es gibt Tage, das passt vieles nicht zusammen, oder anders formuliert. Es geht nahezu fast alles schief. Gemeint ist nicht das Hilfsmittel Harz, mit dem man auswärts zwischenzeitlich fast ausnahmslos konfrontiert wird. Vielmehr waren es die Ausfälle und angeschlagenen Spieler, warum man sich personell nur stark dezimiert in Unterfranken präsentieren konnte.

Berufsbedingt, erkrankt oder anderweitig verhindert, fehlten mit Mayer, Kritzenthaler und Pritschet drei wichtige Akteure. Hinzu kam, dass Troßmann, Lad und Hurt angeschlagen in die Partie gingen. Alles andere als Topvoraussetzungen, um das in der Fremde abzurufen, was man sich im Vorfeld unbedingt vorgenommen hatte.

Genau das gelang über weite Strecken nicht. So formulierte es deshalb auch SG-Trainer Christian Seiferth nach dem Abpfiff wie folgt: "Wir müssen es einfach schaffen unser Potential über 60 Minuten auf die Platte zu bringen". "Mit einer derart hohen Anzahl an Fehlversuchen wird es gegen jeden Gegner schwer zu bestehen".

Genau das war das Problem. Die SG wurde in vielen Fällen zum eigenen Tore Verhinderer, weil Würfe nicht nur halbherzig kamen, sondern einfach auch viel zu oft nicht gut genug vorbereitet waren. Daraus schlugen die Gastgeber schnell Kapital und spielten quasi von Beginn an immer aus einem knappen Vorsprung heraus. Bezeichnend dafür auch die Tatsache, dass die Gäste nach Gegentreffern möglichst schnell egalisieren wollten und genau dadurch den Hausherren immer weiter in die Karten spielten.

Dass Michelfeld nicht so schlecht ist wie es der aktuelle Tabellenplatz belegt, wusste man im SG-Lager schon vorher, zumal ausdrücklich immer wieder darauf hingewiesen wurde. Zur Kenntnis genommen haben es die SG-Akteure sicherlich, aber die Umsetzung zum eigenen Vorteil gelang nie. Bezeichnend dafür, dass beim 4:4 in der 7. Minute der einzige Ausgleich in der Partie auf der Anzeigentafel stand. Von einer SG-Führung waren die Gäste wegen einer schon  fast dürftigen Chancenverwertung über die gesamte Spielzeit ganz weit weg.

So lief man immer der Musik hinterher. Von den eigenen Fans bestens akustisch bestens unterstützt, war die Stimmung schnell am oberen Geräuschpegel angelangt. Zumal 5 Minuten vor dem Seitenwechsel der SVM erstmals mit 6 Toren vorne lag. Die Gästefelle begannen davon zu schwimmen. Der Doppelschlag von Kalas brachte den 11:15 Pausenrückstand und damit ein Fünkchen Hoffnung zurück.

Nochmals alles mobilisieren und umsetzen. Genau das schien der Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg nach Wiederanpfiff auch schnell  zu gelingen. Mitangetrieben von Jan Lad war man vom 13:15 bis zum 15:17 wieder dran am Geschehen und hatte mehrmals die Gelegenheit noch mehr daraus zu machen. Aber dann waren sie genauso schnell wieder im Spiel, wie sie auch verschwunden schienen.

Die Tore Verhinderer in Form von Fehlwürfen auf SG-Seite, mit denen man die Gastgeber wieder aufbaute. Als dann den Hausherren noch kleine Serien, wie von 17:15 auf 20:15 oder 22:20 auf 26:21 gelangen, hatten diese den ersten Saisonsieg so dicht vor Augen, dass man einfach nicht mehr locker ließ.

Die Gäste versuchten wirklich alles, um das drohende Unheil noch abzuwenden. Gerade in dem Moment als beim 21:24 nochmals Hoffnung keimte, verletzte sich im Zweikampf zu allem Übel auch noch Johannes Reif am Kopf. Das war´s dann und die Restchance auf zumindest noch einen Punktgewinn war endgültig dahin.

Was blieb, war ein Auftritt in der Fremde, der auch mal Grund zum Nachdenken gibt.  So, wie es aus SG-Sicht lief, ist die Niederlage genauso verdient, wie eben auch peinlich.

Wenn aber die SG ihr Ziel Klassenerhalt in einem ganz schweren Jahr und das nicht nur Corona bedingt, auch umsetzen will, dann müssen solche Auftritte ab sofort der Vergangenheit angehören. Das gilt für künftige Auswärts- genauso wie für Heimspiele. Das müssen die Spieler ganz fest in ihren Köpfen verankern und vor allem in den nächsten Begegnungen auch spielerisch umsetzen.

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