HERREN: SG Helmbrechts/Münchberg – TSV Roßtal 33:29 (16:15)

Mit der makellosen Heimbilanz von 5 Spielen und 5 Siegen rutscht die SG Helmbrechts/Münchberg bis auf Rang vier vor und liegt jetzt nur noch 2 Zähler hinter dem neuen Spitzenreiter HSC Bad Neustadt/Saale.

Wohl selten war eine Landesliga-Vorrunde so ausgeglichen wie in dieser Saison. Von Rang eins bis auf Platz sechs alle Mannschaften im positiven Punktebereich. Zudem liegen zwischen dem Tabellenführer und dem aktuellen Sechsten ASV 1863 Cham ganze 3 Zähler. Somit gilt für diese Mannschaften: Alles noch möglich in Richtung nach ganz vorne.

In der unteren Tabellenhälfte im Prinzip das gleiche Bild. Mittelfeld absolute Fehlanzeige. Das spiegelt die Tabelle zumindest im Moment so wider.

Lediglich Cham und Roßtal besitzen genau wie die SG noch eine blütenweiße Weste in eigener Halle. Allerdings traten beide Teams auch erst dreimal daheim an.

Die Spannung wird in dieser Liga vorne weiterhin erhalten bleiben, zumal an diesem Wochenende der bisherige Tabellenführer HSG Lauf/Heroldsberg -übrigens am kommenden Sonntag Gastgeber für die SG- mit 34:37 in Marktsteft gestrauchelt ist.

Es war im Vorfeld im SG-Lager jedem klar, dass gegen den bisherigen Tabellendritten TSV Roßtal eine besonders starke Leistung her musste, um am Ende dann auch bestehen zu können. Vorneweg: Dies Leistung lieferten die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth auch ab und überzeugten in Gänze. Dass dies am Ende eines über die komplette Distanz hervorragenden Landesligapartie auch so steht, das war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten.

Zumal der Abwehrstratege Jiri Fort wegen einer Verletzung längere Zeit ausfallen wird. Hoffentlich passiert jetzt Jonas Roßner nicht ein ähnliches Schicksal, denn er musste nach einer guten Viertelstunde verletzungsbedingt vom Parkett. Der zweite überragende Spieler im Mittelblock weg. Das muss erst einmal weggesteckt werden. Zum guten Glück gibt es auch noch Routiniers, die gleichzeitig Kämpfer und Denker sind. Einer davon ist Dominik Aust, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder ins Team zurückgekehrt ist und ein glänzendes Comeback ablieferte.

Die Jungs von Christian Seiferth waren von Beginn an hellwach und legten los wie die Feuerwehr. Nachdem Marco Ehrmann auf Roßtaler Seite bereits in der ersten Minute mit einem Strafwurf scheiterte, waren es Jakob Pritschet, Johannes Reif, Julian Merz und Moritz Panzer, die für ein schnelles 4:0 sorgten. Sie beteiligten sich auch in der Folge weiter fleißig am Tore werfen.

Doch Roßtal ist bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht knapp zwei Stunden in die Helmbrechtser Göbelhalle gefahren, um dann dort nur brav die Punkte abzuliefern. Ganz im Gegenteil. Es sollte möglichst ein Auswärtssieg werden, um zumindest den dritten Rang abzusichern. So verkauften sich die Gäste auch in der Folge und spätestens nach 13 Minuten war beim Stande von 7:7 plötzlich wieder alles offen.

Es war eine technisch hochstehende Partie, in der mit hohem Tempo um jeden Quadratzentimeter Hallenboden gekämpft wurde. Von der Torfolge her aber immer mit leichtem Plus für die Hausherren, die mit eigener 16:15-Führung in die Kabine gingen. Nach Wiederanpfiff waren es Julian Merz und Dominik Aust per Strafwurf, die den Vorsprung auf zwei Treffer ausbeuten.

In den folgenden Minuten setzte sich das Wechselspiel 2-Tore/1-Tore- Führung immer wieder fort. Doch nach dem 26:24 lag für Momente die bessere Chancenverwertung auf Gästeseite. Mit einem Dreierpack dreht Roßtal die Partie und lag plötzlich mit 27:26 vorne. Es war immerhin bereits die 54. Spielminute und hoffentlich droht jetzt nicht ähnliches Schicksal wie zuletzt in Allach und Stadeln, wo quasi in den Schlusssekunden die Punkte liegen gelassen wurde. Die nebenbei angemerkt für den Moment verhindern, dass die SG ganz vorne in der Tabelle stehen könnte.

Doch diese Gedanken sind anscheinend zu keinem Moment in den Köpfen gewesen. Das bewiesen die Gastgeber in der Schlussphase. Der Kopf war frei, der Spielwitz wurde jederzeit auf die Platte gebracht und es wurde getroffen. Mit einem 7:2-Lauf holten sich die Frankenwäldler im Endspurt nicht nur das Match zurück, sondern siegten unterm Strich mit einer Top-Gesamtleistung letztlich auch eindrucksvoll.

Nicht zu vergessen, dass gearde dann, als es wieder mal darauf ankam, Lukas Hurt mit mehreren Glanzparaden im Endspurt den Kasten sauber hielt. Zudem überzeugte Johannes Reif, der die Trefferquote mit 8 anführte. Auch Moritz Panzer (6), Silas Pritschet, der sich immer besser zurecht findet mit 5 Toren und Darek Zach, Julian Merz und Jakob Pritschet, der von Beginn an in direkte Manndeckung genommen wurde, beteiligten sich mit jeweils 4 Toren intensiv am Knacken der 30-Tore-Marke.

Für diesen Auftritt verdienen sich die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg ein Gesamtlob, verbunden mit der Hoffnung, dass ein solcher oder ähnlichen Auftritt vielleicht sogar schon am Sonntag in Lauf/Heroldsberg auch einmal auswärts bis über die Ziellinie gerettet werden kann.

Trainer Christian Seiferth abschließend:
„Es war heute in einem über 60 Minuten komplizierten Spiel eine überragende Mannschaftsleitstung. Hut ab vor meinen Jungs.“


SG H/M:
Hurt, Biller (Tor);
Panzer (6), Silas Pritschet (5), Zach (4), Aust (2/2), Kritzenthaler, Reif (8), Bär, Merz (4), Roßner, Jakob Pritschet (4), Heinrich.

Schiedsrichter: Bayerlein (Regensburg) / Kalina (Bayreuth)

Zuschauer: 230

Zeitstrafen: je 2

Siebenmeter: 2/2; 7/5.

Spielfilm: 4:0, 5:3, 6:7, 10:10, 13:11, 14:14, 16:15 (HZ), 18:16, 20:18, 22:20, 24:22, 26:24, 26:27, 30:28, 33:29.


KHR

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